1902 begannen die Bauarbeiten für die vom Ortsbaumeister Julius Lusser entworfene Gemeindekelter, die 330.000 Goldmark kostete. 1903 wurde bereits gekeltert, 1904 war die offizielle Einweihung. Die denkmalgeschützten Gebäude mit großem Kreuzgewölbekeller zeigen reiche Fassadengestaltung, die Dächer wurden in Eisenbeton, die Fundamente in Stampfbeton errichtet. Die Presse berichtete damals in Superlativen: „Größte und modernste Kelteranlage Europas“ beidseits der Straße mit sieben hydraulischen Kastenpressen, einer Hängebahn und einem 1.000-Kilo-Kran. Die Gemeindekelter ersetzte zwölf ältere, im Ort verteilte Keltergebäude.
Am 24. September 1887 lud Untertürkheims Schultes
Eduard Fiechtner 58 Weingärtner zur Besprechung in den Gasthof
„Traube“ ein, um eine „Weingärtner-Gesellschaft“
zu gründen, die am 4. Oktober 34 Mitglieder unterzeichneten.
1888 schließen sich weitere 15 Weinerzeuger der Kooperative
an. Am 30. November 1907 folgte die Umwandlung in eine Genossenschaft.
1940 erfolgt die Gleichschaltung als Winzergenossenschaft; 1947 wird
der Name Weingärtner-Genossenschaft wieder angenommen.
Das Keltergebäude wird 1996 von der Stadt Stuttgart angekauft.
2002
wurde Weinmanufaktur Untertürkheim der neue
Name. 2004 erfolgte die Fusion mit der Weingärtner-Genossenschaft
Obertürkheim (insg. 90 ha Fläche). Durch Qualitätssteigerung
mit Mengenreduzierung wurden zahlreiche Weinprämierungen gewonnen.